Immer unterstützt von seiner Frau Chantal verlief der Weg an die Spitze bei Anthony Maes in den letzten Jahren einfach wundervoll. 2015 stand er bereits im Rampenlicht wegen Spitzen-Provinzial-Ergebnissen wie: 1. Provinzial Fontenay (308 km) gegen 9.261 Tauben, 2., 7. Provinzial Tours (435 km) gegen 5.697 Tauben, 1. Provinzial Bourges (426 km) gegen 2.365 Tauben, 1. Provinzial Châteauroux gegen 3.078 Tauben … und dann – ebenfalls 2015 – als Krönung: der Nationalsieg von Argenton gegen 9.228 Alttauben und der Beste gegen 21.737 Tauben, gewonnen von seiner Spitzentaube, der berühmten “Sero Sero”, 3079100-13, einer Taube mit beeindruckender Preisliste. Vor ihrem Triumph auf nationaler Ebene hatte sie bereits 4. National Châteauroux’14 gegen 21.515 Tauben, 28. National Châteauroux’16 gegen 25.126 Tauben, 31. National Argenton’15 gegen 12.187 Tauben gewonnen … (aber auch auf Provinzial-Ebene: 3/1.769 Gueret, 6/1.416 Tours, 7/5.697 Tours, 23/9.261 Fontenay …).
Wie werden Anthony und Chantal 2017 weitermachen?
Chantal und Anthony sind ein Paar, das einander sehr gut ergänzt, und zwar sowohl beruflich (Handel mit Obst und Gemüse) als auch im Hobby. Sie versuchen, alles so gut wie möglich zu managen. Der größte Teil der Pflege der Kolonie liegt in den Händen von Chantal. Am späten Nachmittag hilft Anthony mit, nach einem harten Arbeitstag kümmert er sich auch mit um die Tauben und beobachtet seine Tiere.
Doppelsieg beim Westflämischen Eröffnungswettflug
Traditionell ist Tours der Eröffnungswettflug für die Saison in der Westflämischen Provinz und dient gleichzeitig als Vorbereitung für die nationalen Wettflüge, das ist Bourges für die schwere Mittelstrecke, Limoges für die Langstrecke. Nach Möglichkeit nimmt jeder mit seinem Team an diesem Vorbereitungsflug teil. An den Eröffnungsflügen nehmen viele Tauben teil und hier, beim Wettflug von Tours, starteten 3.353 Jährige und 6.720 Alttauben.
Ihre Täubin “Cartouche” (3122099-16) war die schnellste von allen mit einer Geschwindigkeit von 1.608 m/min … Ein wahres Spitzenweibchen mit Topergebnissen auf ihrer Preisliste wie 1. Arras gegen 118 Tauben – 2. Brionne gegen 309 Tauben – 20. Pontoise gegen 316 Tauben – 37. Clermont gegen 696 Tauben – 43. Clermont gegen 363 Tauben – 47. Pontoise gegen 526 Tauben.
Wie werden die Tauben versorgt und nach welchem Plan?
Vor der Saison bekommen die Tauben über 3 bis 4 Wochen täglich Hexenbier. So wird sichergestellt, dass sie in guter natürlicher Verfassung sind, einen “schönen und sauberen Körper”, “weiche Federn” und “weiße Nasen” haben und “weiß um die Augen” sind.
Während der Vorbereitungsphase (im März) werden die Tauben 5 bis 8 Mal auf eine Strecke von 10 bis 30 km trainiert. Das gibt ihnen die nötige Selbstsicherheit.
Hier in Waregem spielen sie sowohl mit Vögeln als auch mit Weibchen. Die Vögel trainieren zweimal täglich für etwa 30 Minuten und die Weibchen ebenfalls zweimal täglich, aber hier genügen 15 Minuten. Die eifrigen Tauben trainieren meist kurz, aber gut.
Bei ihrer Ankunft vom Wettflug bekommen die Tauben immer eine Kombination aus Avipharm (Elektrolyte) und Mumm (Glukose), so erholen sie sich schneller und besser. Dazu bekommen sie auch frische Mineralien, angereichert mit Winput. Mineralien sorgen für eine gute Verdauung und das Winput erhöht die Widerstandsfähigkeit und sorgt für bessere Abwehrkräfte. Anthony fügt oft noch Sämereien hinzu, so nehmen es die Tauben schneller auf. Die Rückkehr von der schweren Mittelstrecke erfolgt meist an einem Samstag. Sonntag und Montag bekommen sie Entrobac in die Tränke, ein Probiotikum, das den Verdauungstrakt schützt und ebenfalls die Immunkräfte stärkt. Am Sonntag fügt er Avitestin hinzu, wieder zur Stärkung des Verdauungstrakts. Es ist außerdem ein ideales Produkt zur Vorbeugung von Trichomonaden.
Bereits am Montag konzentriert er sich auf den nächsten Wettflug: pünktliche Versorgung, Fütterung und Training und jede Woche montags gibt es Blitzform und Hexenbier im Trinkwasser. Am Mittwoch, dem Tag vor der Einsetzen, bekommen sie Gervit-W. Mit diesem System waren sie bereits sehr erfolgreich. Anthony findet seine Tauben viel vitaler und munterer. Das spürt er auch, wenn er die Tiere in seine Hände nimmt: In Topzustand gleiten sie einfach durch seine Hand, weiche Federn sind sehr wichtig, sie sorgen für einen gewissen Zeitvorteil beim Flug.
Vor dem Einsetzen bekommen die Reisetauben Avisana-Tropfen, ebenso bei ihrer Rückkehr. Vor wichtigen Wettflügen werden sie sogar mehrmals die Woche getropft. Dieser Schutz verringert den Infektionsdruck.
Nur nicht übertreiben …
Anthony und Chantal haben viel Platz, aber sie beschränken die Größe des Reiseteams nach wie vor auf 42 Vögel und 18 Weibchen. Diese 60 Tiere werden nach dem System der reinen Witwerschaft gespielt (der Partner bleibt zuhause), dazu noch die 100 Jungtauben pro Jahr und das Reiseteam ist komplett.
Einfach, aber richtig
Auch in der Versorgung ist Einfachheit ihr Prinzip. Die Tauben werden gut versorgt, aber ohne zu übertreiben: keine Motivationstechniken, vielmehr folgt man der Qualität der Taube.
Als Zusatzprodukte bevorzugen sie Produkte von Röhnfried, die großzügig eingesetzt werden. Aus Erfahrung wissen sie, dass ihre Tauben so besser gesund bleiben und sich auch besser erholen. In den letzten Jahren erzielten sie einige Spitzenpreise und diese Produkte geben ihnen Vertrauen und Stabilität. Sind sie aber ein “Muss”? Vielleicht nicht, aber sie erzielen Topergebnisse vom ersten bis zum letzten Wettflug – was vielleicht ohne die Extras nicht möglich wäre.
Wir haben ihren Doppelsieg von Tours, dem Eröffnungsflug Mitte Mai, bereits erwähnt, im Juli sicherte sich das Team erneut einen Provinzial-Sieg: Châteauroux gegen 1.589 Alttauben mit “Schicht” 3007164-15, einer weiteren Spitzentaube in Waregem.
Dieser späte Vogel aus 2015 wurde als Jähriger gut trainiert und gewann auch (als späte Jungtaube): 44/1.159 und 129/3.339 Provinzial Argenton …
In dieser Saison, seinem ersten Jahr als Alttaube, gewann er 6. National Châteauroux I gegen 20.404 Tauben und Châteauroux II 1. Provinzial gegen 1.586 Tauben und bester Vogel der Provinz gegen 3.912 Tauben … Außerdem 49. Provinzial Argenton.
An den Wurzeln der Maes-Kolonie finden wir Tauben von: Jacques Catteeuw (Deerlijk), Andre Debeuf (Woumen), dem späten A. Bouckaert (Gits), den Lesage-Brüdern (Rumbeke). Seit 2007 wurden weitere Linien eingeführt wie: der späte Roger Degraeve (Voormezele), Patrick & Dimitri Houfflijn (Wortegem-Petegem), Chris Debacker (Beveren-Leie), der späte Frans Parmentier (Wevelgem) und ein paar Spitzentiere von Gaby Vandenabeele (Dentergem).