Kieselgur – Alles was man darüber wissen sollte
- Was ist Kieselgur?
- Welche Eigenschaften hat Kieselgur?
- Wie funktioniert Kieselgur?
- Welche Vorteile bietet Kieselgur?
- Anwendungsbeispiele für Kieselgur bei Tieren?
- Gibt es unterschiedliche Kieselgur-Arten?
- Wie wirkt Kieselgur?
- Wie wird Kieselgur in der Schädlingsbekämpfung angewendet?
- Wofür kann man Kieselgur noch einsetzen?
- Ist Kieselgur giftig?
- Warum wird Kieselgur als Biozid bezeichnet?
- Wie lange ist Kieselgur haltbar?
Was ist Kieselgur?
Kieselgur besteht aus den pulverisierten fossilen Schalen abgestorbener Kieselalgen (Diatomeen). Die Konsistenz ist pudrig, die Farben reichen von reinweiß bis graubraun. Weitere Namen: Diatomeenerde, Bergmehl und Gesteinsmehl.
Kieselalgen sind winzig kleine Einzeller (nur bis zu 0,01 mm groß), die sich sowohl in Süß- als auch in Salzwasser finden. Wenn sie absterben, sinken sie auf den Meeresboden und zersetzen sich. Übrig bleibt nur die stabile äußere Hülle. Diese hauptsächlich aus Siliziumdioxid bestehenden Schalen nennt man Kieselgur. In versteinerter Form bilden sie den Diatomeenkalk, die Grundlage von Kieselgur-Produkten.
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Endlich ein wirksames Mittel gegen die rote Vogelmilbe und andere kriechende Insekten (Milben, Vogelmilben, Läuse, Flöhe, Zecken etc.). Im Vergleich zur herkömmlichen Kieselgur (Diatomeenerde) besticht Gurlite® durch eine außerordentliche Härte, Scharfkantigkeit und eine vielfach höhere Wasserbindungskapazität.
Welche Eigenschaften hat Kieselgur?
- hohe Porosität/ hohe Filtereigenschaften
- hohe Temperatur- und Säurebeständigkeit
- geringe Wärmeleitfähigkeit
- geringes spezifisches Gewicht (Verhältnis von Körpergröße zu Gewicht)
- reaktionsträge
- hohes Aufsaugvermögen
- natürliches Biozid
- stabilisiert Dispersionen
Wie funktioniert Kieselgur?
Kieselgur ist eine Art Ungezieferpuder mit biophysikalischer Wirkung: Für unser Auge nicht sichtbare, messerscharfe Kanten reißen den schützenden „Chitinpanzer“ kriechender Insekten und Spinnentiere auf, so dass die extrem flüssigkeits- und fettabsorbierenden Eigenschaften der Kieselgur noch besser zum Tragen kommen. Schädlinge werden regelrecht ausgetrocknet.
Welche Vorteile bietet Kieselgur?
- Nebenwirkungsfrei: Dank der mechanischen, nicht-chemischen Wirkung ist Kieselgur ohne Nebenwirkungen für Menschen oder Tiere.
- Langfristig einsetzbar: Aus dem gleichen Grund kann Kieselgur immer wieder angewendet werden, da im Gegensatz zu chemischen Produkten keine Resistenzbildung möglich ist.
- Universell einsetzbar: Auch Bienen und andere Nutztiere werden nicht beeinträchtigt. Kieselgur kann bedenkenlos in Wohnung, Haus, Stall und Garten eingesetzt werden.
Anwendungsbeispiele bei Tieren?
- Kieselgur kommt vor allem gegen die Rote Vogelmilbe, insbesondere bei Nutzgeflügel wie z.B. Hühnern aber auch in Pferdeställen zum Einsatz
- Auch Schlafplätze von Haustieren, Kleintierkäfige und Teppiche können mit Kieselgur bestäubt werden, um sie Ungezieferfrei zu bekommen
- Außer gegen Hautparasiten, wie Milben, Flöhe, Läuse und Zecken ist Kieselgur auch gegen Schaben, Käfer, Ameisen, Silberfische, Ohrenkneifer und Schnecken wirksam. Allerdings nur in trockenem Zustand!
- Viele Tierheilpraktiker empfehlen Kieselgur auch innerlich zur Förderung der Knochenbildung, des Hufwachstums bei Pferden, für das gesunde Wachstum von Skelett und Zähnen, gegen Bindegewebsschwäche, zur Entgiftung und zur Stärkung der Bänder
Gibt es unterschiedliche Kieselgur-Arten?
Ja. Zum einen unterscheidet man zwischen Salzwasser-Kieselgur und Süßwasser-Kieselgur und zum anderen nach dem Gehalt an organischen Bestandteilen. Außerdem zwischen synthetischem und natürlichem Siliziumdioxid.
KIESELGUR WIRD AUSSCHLIESSLICH AUS AMORPHEM, NATÜRLICHEM SILIZIUMDIOXID GEWONNEN!Eine synthetische, rein amorphe Variante von Diatomeenerde, die in der Schädlingsbekämpfung zum Einsatz kommt, ist Kieselgel.
Wie wirkt Kieselgur?
Der in der Ungezieferbekämpfung eingesetzte fein gemahlene Diatomeenkalk wirkt rein mechanisch. Die Schädlinge verletzen sich, wenn sie über die scharfkantigen Schalen der Kieselalgen laufen und trocknen aus. Anders als bei chemischen Produkten ist aus diesem Grund auch keine Resistenzbildung möglich. Für unser Auge sieht die ausgebrachte Kieselgur nur wie eine Staubschicht aus – für Milben, Ameisen, Läuse und Co ist es ein Minenfeld aus tödlichen Glasscherben.
Wie wird es in der Schädlingsbekämpfung angewendet?
- Ausbringung als Trockenpulver oder Wassergemisch
- Kieselgur-Pulver in Legenester sowie alle Ecken und Ritzen stäuben
- Auf allen behandelten Flächen sollte ein gleichmäßiger, heller Belag sichtbar sein
- Beigabe zum Einstreu
- Zugabe ins Wasser- bzw. Sandbad (z.B. bei Ziervögeln)
- Ausbringung über eine Gartenspritze (Kieselgur im Verhältnis 1:6 mit Wasser verdünnen)
Wofür kann man es noch einsetzen?
- Filtermedium für Abwässer, Getränke und andere Flüssigkeiten
- Füllstoff in Wärmedämmungen, Baustoffen, Farben aber auch Pudern etc.
- Als Schleif- und Poliermittel – über Zahnpasta bis hin zu Scheuermilch
- Als Trocknungs- und Fließmittel um Flüssigkeiten zu binden uvm.
Die Verwendung von Kieselgur reicht von A wie Autoreifen (werden durch den Zusatz von Kieselgur abriebfester und temperaturbeständiger) über B wie Biozid bis hin zu Z wie Zement (leichtere Verarbeitung durch den Zusatz von Kieselgur).
Ist es giftig?
Nein. Wichtig für die Einschätzung von Gesundheitsgefahren ist die Unterscheidung von kristallinem und amorphen (nicht-kristallinem) Siliziumdioxid. Das langjährige Einatmen von kristallinem Siliziumdioxid kann im schlimmsten Fall zu Krebs, schweren Lungenschäden und weiteren Autoimmunerkrankungen führen, weil die kristallinen Staubpartikel durch unsere Immunabwehr nicht abgebaut werden können.
KIESELGUR WIRD AUSSCHLIESSLICH AUS AMORPHEM, NATÜRLICHEM SILIZIUMDIOXID GEWONNEN!
Trotzdem empfehlen wir, beim Ausbringen von Kieselgur einen Atemschutz und eine Schutzbrille zu verwenden, weil das Einatmen von Staubpartikeln generell zu reversiblen (umkehrbaren) Reaktionen führen kann. Das gilt auch für Hausstaub.
Warum wird es als Biozid bezeichnet?
Biozide sind Chemikalien oder Mikroorganismen, die zur Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden. Entsprechend der Europäischen Biozid-Verordnung darf es dabei nicht zu einer schädlichen Wirkung auf Mensch, Tier oder Umwelt kommen. Lebensmittelliefernde Tiere – z.B. Legehennen und ihre Eier – müssen von Rückständen jeglicher Art freigehalten werden.
Kieselgur zählt zur Gruppe der Schädlingsbekämpfungsmittel und wird als Biozid eingestuft. Da es sich bei der Wirkungsweise von Kieselgur um eine rein mechanisch-physikalische und nicht um eine chemisch-physikalische handelt, ist diese Einstufung unter Wissenschaftlern mittlerweile durchaus umstritten.
Wie lange ist es haltbar?
Unbegrenzt.