Die 5 häufigsten Fehler beim Barfen - Und wie du sie vermeiden kannst
Barfen, auch Rohfütterung genannt, ist eine Fütterungsmethode, die bei vielen Hundehaltern immer beliebter wird.
Der große Vorteil des Barfens liegt darin, dass du als Hundebesitzer maximale Kontrolle über die eingesetzten Lebensmittel hast und alles annähernd unverarbeitet und frisch verfüttert wird.
Doch neben vielen Vorteilen, die das Barfen mit sich bringt, gibt es auch einige Risiken, die mit der Rohfütterung einhergehen.
Deshalb zeigen wir dir heute, wie du die 5 häufigsten BARF-Fehler vermeidest.
Inhaltsverzeichnis:
1) Einseitige Fütterung
2) Falsche Knochenfütterung
3) Falscher Umgang mit rohem Fleisch
4) Den Bedarf des Hundes nicht kennen
5) Zu schnell auf`s Barfen umstellen
1) Einseitige Fütterung
Genauso wie bei deiner eigenen Ernährung solltest du auch beim Barfen auf eine abwechslungsreiche Fütterung achten. Nur so erhält dein Hund alle lebensnotwendigen Nährstoffe, die er braucht.
Damit das gewährleistet ist, hältst du dich am besten an die Grundregeln des Barfens (hier kannst du mehr dazu nachlesen).
Damit bekommt dein Hund neben Fleisch wichtige Innereien, Pansen bzw. Blättermagen, Knochen, Gemüse, Obst, Öle und andere wichtige Zusätze.
Wenn dein Hund nicht unter Allergien bzw. Unverträglichkeiten leidet, sollten idealerweise 2-3 verschiedene Tierarten auf dem Speiseplan stehen. Auch Fisch, der einmal wöchentlich gefüttert wird, ist eine tolle Alternative.
Bei der Auswahl der Gemüse- und Obstsorten bzw. Kohlenhydrate sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die unterschiedlichen Sorten liefern dem Körper verschiedene wichtige Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.
Achte aber darauf, dass keine giftigen oder unbekömmlichen Lebensmittel im Hundenapf landen.
Durch die abwechslungsreiche Fütterung von Fleisch, Innereien, Knochen und Co. sowie verschiedenen Obst- und Gemüsesorten bzw. Kohlenhydraten ist dein Hund rundum versorgt!
2) Falsche Knochenfütterung
Knochen liefern deinem Liebling das wichtige Calcium. Deshalb muss jede BARF-Ration einen gewissen Anteil an Knochen enthalten. Möchte man keine Knochen füttern oder der Hund verträgt diese schlichtweg nicht, muss das fehlende Calcium anderweitig ergänzt werden. Hierfür eignen sich z. B. Knochenmehl, Eierschalenpulver oder Mineralfutter (z. B. Ida Plus BARF Basic).
Barfen ohne Knochen: Geht das?
Wenn du beim Barfen nicht auf Knochen verzichten musst/möchtest, solltest du einige Grundregeln befolgen:
- Knochen dürfen niemals gekocht verfüttert werden, denn dadurch verlieren sie ihre Elastizität und splittern deutlich leichter und schneller. Das kann gravierende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.
- Nicht zu viel Knochen auf einmal füttern. Wenn der Calcium-Bedarf gesättigt ist, kann der Körper das überschüssige Calcium nicht mehr aufnehmen. Dieses wird dann mit dem Kot ausgeschieden. Im Dickdarm wird dem restlichen Verdauungsbrei Wasser entzogen, sodass im Idealfall ein fester, gut geformter Kot entsteht. Werden zu viele Knochen auf einmal gefüttert, entsteht bei der Darmpassage und beim Wasserentzug im Dickdarm eine zähe, feste weiße Masse. Sie wird auch als Knochenkot bezeichnet. Oftmals sind Verstopfung und Kotabsatzbeschwerden die Folge. Im schlimmsten Fall kann der Hund gar keinen Kot mehr absetzen und es hilft nur noch der Gang zum Tierarzt. Deshalb achte darauf, dass du Knochen zunächst nur kleinen Mengen fütterst und diese langsam steigerst. Außerdem solltest du immer den Kotabsatz deines Hundes im Blick haben. Ein gesunder, ausgewachsener Hund hat einen Calcium-Bedarf von 80 mg Calcium pro Kilo Körpergewicht (Meyer/ Zentek 2010).
- Keine tragenden Knochen (z. B. Rinderbeinknochen) füttern. Diese Knochen sind extrem hart und können im schlimmsten Fall zu Zahnfrakturen führen oder splittern. Die aufgenommenen Knochensplitter können anschließend gesundheitliche Probleme nach sich ziehen. Besser geeignet sind weiche bzw. Knochen von Jungtieren, z. B. Geflügelhälse, Kalbsbrustbein, Lammrippen oder Kaninchenkarkassen.
3) Falscher Umgang mit rohem Fleisch
Möchtest du frisches Fleisch einfrieren, sollte dies so schnell wie möglich nach dem Kauf erfolgen. Das garantiert eine hohe Qualität. Eine möglichst platte Form, z. B. in einem Gefrierbeutel, garantiert ein gleichmäßiges Einfrieren.
Aber auch beim Auftauen gibt es einiges zu beachten. Zu schnelles Auftauen bei Zimmertemperatur begünstigt das Bakterienwachstum und führt dazu, dass das Fleisch schneller verdirbt. Deshalb ist es besser, das Fleisch über Nacht im Kühlschrank aufzutauen.
Nutze hierfür am besten Tupperdosen oder abgedeckte Schalen. Das Fleisch sollte immer aus der Originalverpackung herausgenommen bzw. die Originalverpackung eingeritzt werden denn teilweise kann das Fleisch mit dem Verderbnisbakterium „Clostridium botulinum“ verunreinigt sein. Durch ein Auftauen unter Luftabschluss vermehren sich diese Bakterien und bilden Toxine (Botulinumtoxin). Diese können sehr gefährlich für deinen Hund sein.
Wenn du Fleisch zubereitest bzw. deine Portionen beim Barfen erstellst, verwende am besten ein separates Schneidebrett. Selbstverständlich sollten Schneidebrett und Messer unmittelbar nach der Benutzung gründlich gereinigt werden.
4) Den Bedarf des Hundes nicht kennen
Ein weiterer Fehler, den viele BARF-Anfänger machen, besteht darin, nicht zu wissen, was ihr Hund überhaupt braucht.
Hierbei gibt es einige wichtige Nährstoffe, die du im Blick behalten solltest:
- Calcium-Bedarf
- Bedarf an fettlöslichen Vitaminen (A, D und E)
- Jodbedarf
- Bedarf an essenziellen Fettsäuren
- Das Verhältnis der einzelnen Komponenten beim Barfen zueinander
Dein Hund braucht eine Calcium-Quelle in seiner BARF-Mahlzeit. Dies kannst du durch Knochen oder alternative Calcium-Quellen wie Knochenmehl, Eierschalenpulver oder Mineralfutter (z. B. unser BARF Basic) gewährleisten.
Daneben benötigt dein Hund fettlösliche Vitamine. Dafür musst du spezielle Lebensmittel nutzen. So sind beispielsweise Leber und Lebertran reich an Vitamin D und A. Aber auch einige fetthaltige Fische enthalten reichlich Vitamin D.
Reich an Vitamin E sind beispielsweise Keimöle, wie Maiskeimöl oder Weizenkeimöl.
Um deinen Hund mit allen erforderlichen Vitaminen zu versorgen, solltest du dir Gedanken machen, wie du ihm diese zuführen möchtest (z. B. durch unseren Ida Plus Multivitaminsaft).
Neben Vitaminen benötigt dein Hund noch Jod. Da die allermeisten Lebensmittel, mit Ausnahme von Seefisch, jodarm sind, braucht dein Hund eine alternative Jodquelle. Hierfür eignet sich Seealgenmehl am besten (z. B. Ida Plus Seealgenmehl).
Darüber hinaus sind Omega-3-Fettsäuren, als essenzielle Fettsäuren, überaus wichtig für deinen Hund.
Omega-3-Fettsäuren übernehmen nämlich viele wichtige Aufgaben im Körper, z. B.:
- unterstützen den Stoffwechsel
- unterstützen das Immunsystem
- verbessern die Haut- und Fellgesundheit
- unterstützen das Nervensystem
Reich an Omega-3-Fettsäuren sind besonders Lachsöl oder Leinöl (z. B. Ida Plus Lachsöl).
Zu guter Letzt solltest du wissen, in welchem Verhältnis du Muskelfleisch, Innereien, Knochen und Co. fütterst. Am besten orientierst du dich hierfür an unserem gratis E-Book zum BARF. Dort haben wir alle Grundprinzipien ausführlich für dich zusammengestellt.
5) Zu schnell auf`s Barfen umstellen
Damit dein Hund die Chance hat, sich an die Rohfütterung zu gewöhnen, sollte die Umstellung auf BARF Schritt für Schritt erfolgen.
Wird die Fütterung zu abrupt umgestellt, können Durchfall, Blähungen oder Verstopfung die Folge sein.
Deshalb: nimm dir Zeit bei der Futterumstellung und führe schrittweise die neuen Komponenten in die Fütterung ein.