Homefarming: 5 Fragen, die du dir als frischgebackene/r Hühnerhalter/in stellen solltest
Welche 5 Fragen du dir unbedingt stellen solltest, zeigen wir dir in unserem Blog!
- Darf ich überhaupt Hühner halten?
- Wie viel Platz brauche ich im Garten?
- Welche Hühnerrassen sind für den Garten geeignet?
- Wie sieht ein idealer Hühnerstall aus?
- Was füttere ich meinen Hühnern?
1. Darf ich überhaupt Hühner halten?
Zunächst brauchst du natürlich einen Garten, der für die Hühnerhaltung geeignet ist. Wenn du zur Miete wohnst, musst du selbstverständlich vorher deinen Vermieter um Erlaubnis fragen und die Vereinbarung bestenfalls schriftlich im Mietvertrag festhalten.
Zusätzlich musst du bei der städtischen Gemeinde nachfragen, ob Hühnerhaltung in deinem Gebiet erlaubt ist und welche gesetzlichen Vorgaben es diesbezüglich gibt. In der Nutztierhaltungsverordnung kannst du nachlesen, welche Mindestanforderungen du bei eigener Hühnerhaltung erfüllen musst.
Private Geflügelhaltung ist in Deutschland zwar nicht verboten, allerdings gibt es einige Urteile wegen Lärmbelästigung, weswegen du dich idealerweise vorher mit deinen Nachbarn besprechen solltest.
2. Wie viel Platz brauche ich im Garten?
Wenn du alle grundsätzlichen Fragen geklärt hast, kannst du deinen Garten hühnertauglich machen. Dabei gilt: Je größer die Fläche, desto besser. Du kannst zwar auch schon auf einer Terrasse von 25qm Hühner halten – besser geeignet ist allerdings eine Grünfläche, auf der die Tiere nach Herzenslust picken können.
Deine Freilauffläche solltest du bestenfalls in zwei Bereiche abtrennen können, sodass immer je eine Fläche geschont wird und das Gras zum Picken nachwachsen kann. Außerdem darf ein kleiner Hühnerstall nicht fehlen, in den sich deine Hühner nachts zurückziehen können.
Als Faustregel kannst du dich an diesem Wert orientieren:
Im Freilauf: 5 – 8 qm pro Huhn einer kleinen Rasse
Auf einer kleinen Terrasse kannst du natürlich weniger Hühner halten, als auf einem großen Stück Grünfläche. Du siehst aber: Auch schon mit wenig Platz kannst du zum Homefarmer werden – vier Hühner und ein Hahn sind bereits ausreichend, um eine vierköpfige Familie mit Eiern zu versorgen.
3. Welche Hühnerrassen sind für den Garten geeignet?
Grundsätzlich sind eher kleine Hühnerrassen für den Garten geeignet, da sie weniger Bewegung und Platz benötigen. Dazu zählen verschiedene Zwerghühner, die sehr pflegeleicht sind und daher auch von frischgebackenen Hühnerhalter*innen gehalten werden können.
Aber auch alte, robuste Nutzungsrassen oder flugunfähige Rassen können sich, je nach Gegebenheiten und individuellen Vorstellungen, anbieten. Wir haben dir folgend eine Übersicht mit den jeweiligen Eigenschaften einiger anfängerfreundlicher Hühnerrassen zusammengestellt.
Rasse | Besondere Eigenschaften | Legeleistung |
Plymouth Rocks | Alte Nutzungsrasse, robust, winterleger, zutraulich, Hähne vertragen sich | bis zu 180 Eier pro Jahr |
(Zwerg-) Orpington | Alte Nutzungsrasse, robust, zutraulich, brütet gerne, friedlich, kälteunempfindlich | bis zu 180 Eier pro Jahr |
(Zwerg-) Barnevelder | Zutraulich, robust, flugunfähig, winterleger | bis zu 160 Eier pro Jahr |
Sundheimer | Pflegeleicht, besonders hohe Legeleistung | bis zu 200 Eier pro Jahr |
Deutsches Zwerghuhn | Bewegliches, gewandtes, lebhaftes und robustes Urzwerghuhn | bis zu 100 Eier pro Jahr |
Zwerg-Sussex | ruhig, zutraulich und freundlich; stets auf Futtersuche | bis zu 150 Eier pro Jahr |
Zwerg-Wyandotten | behäbiges Wesen, recht anspruchslos und wenig flugfreudig | bis zu 160 Eier pro Jahr |
4. Wie sieht ein idealer Hühnerstall aus?
Wie bereits eingangs erwähnt, ist ein Hühnerstall für deine gefiederten Freunde unerlässlich. Hühner haben das natürliche Bedürfnis, ihre Eier an einem Ort zu legen, an dem sie sich sicher fühlen. Auch nachts ziehen sie sich zum Schlafen in den Schutz des Hühnerstalls zurück.
Wenn du handwerklich nicht so begabt bist oder nur wenig Hühner hältst, kannst du einen Hühnerstall (z.B. im Baumarkt) kaufen. Diese werden montagefertig geliefert und müssen nur noch zusammengebaut werden. Du hast die Qual der Wahl zwischen mobilen oder festen Hühnerställen und vielen unterschiedlichen Materialien. Alternativ kannst du dir deinen Hühnerstall auch selbst bauen. Das ist meist aufwendiger, aber auch deutlich günstiger und der Stall lässt sich individuell gestalten.
Für Zwerghühner sollte im Stall mit jeweils 0,3 qm Platz pro Huhn gerechnet werden, größere Rassen benötigen sogar 0,4 qm.
Sowohl bei Fertiglösungen als auch beim Eigenbau solltest du auf eine sehr gute Isolierung achten. Bei Temperaturen unter 5°C leidet die Eiqualität und auch Zugluft ist im Hühnerstall unerwünscht. Außerdem sollte viel Licht in deinen Stall fallen – dafür kannst du z.B. Plexiglas verwenden.
Mit einer Hühnerstange und passenden Legeboxen (je 35 x 40 x 40cm) wird dein Stall zum echten Wohlfühlort für deine Hühner.
5. Was füttere ich meinen Hühnern?
In freier Natur ernähren sich Hühner von Gräsern, Beeren, Kräutern, Blättern und Samen sowie kleinen Insekten und Würmern. Du siehst: Hühner fressen so gut wie alles, was ihnen vor den Schnabel kommt.
Im heimischen Garten gestaltet sich die Nahrungssuche etwas schwieriger, daher solltest du auf eine ausreichende Nährstoffzufuhr achten. Kleingeschnittene Küchenabfälle stellen z.B. eine willkommene Abwechslung zum Picken auf dem Rasen dar. Trotzdem benötigen deine Hühner noch ein Zusatzfutter, damit der Nährstoffbedarf vollständig gedeckt wird.
Dabei kannst du Alleinfuttermittel mit Hühnermineral, Kräutermischungen und Futterkalk mixen. Auf diese Weise imitierst du die Nahrung der Hühner in der freien Natur und stellst sicher, dass deine Hühner optimal mit Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen versorgt sind und die Eierschalen eine gute Qualität aufweisen.
Verrate uns in den Kommentaren doch mal, ob du dir auch bald Hühner anschaffen willst und welche Tipps du sonst noch für frischgebackene Hühnerhalter*innen hast!
So wird die Hühnerfütterung zum Kinderspiel!