Hilfe, mein Hund hat Arthrose: So hilfst du ihm!
Wir möchten dir deshalb heute zeigen, wie du deinem Hund bei Arthrose und anderen Gelenkbeschwerden helfen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Arthrose beim Hund: Was bedeutet das eigentlich?
Darum solltest du als Besitzer etwas gegen die Arthrose unternehmen
Die „multimodale Schmerztherapie“ als Behandlung
Die Schmerzbehandlung
Gewichtsabnahme
Angepasste Ernährung – Nutraceuticals
Muskelaufbau und Bewegung
Weitere Behandlungsansätze
So unterstützt du deinen Hund bei Arthrose
Diese 5 Fehler solltest du unbedingt bei einem Arthrose-Hund vermeiden
Unsere Empfehlungen für dich
Arthrose beim Hund: Was bedeutet das eigentlich?
Unter dem Begriff Arthrose oder auch Gelenkverschleiß versteht man eine übermäßige Gelenkabnutzung, die immer weiter voranschreitet.
Dabei können die Ursachen, die zu einer Arthrose führen ganz verschieden sein.
Möglich wären zum Beispiel:
- Fehlstellungen und andere Krankheiten wie Ellbogendysplasie oder Hüftdysplasie
- Unfälle, z. B. wenn das Kreuzband im Knie reißt
- Übergewicht!
- Übermäßige Belastung, gerade bei Welpen und Junghunden
- Alterungsprozesse im Gelenk
- Entzündungen
Durch diese Fehl- bzw. Überbelastungen verliert der Gelenkknorpel im weiteren Verlauf seine Elastizität und wird insgesamt rissiger.
Eigentlich sorgen Knorpel und Gelenkflüssigkeit, auch Synovia genannt, für „gut geschmierte Gelenke“. Eine reibungslose Bewegung wird so erst möglich.
Du musst dir das so vorstellen: Ein Gelenk verbindet immer zwei Knochen miteinander. Ohne unsere Gelenke könnten wir zum Beispiel das Bein nicht richtig beugen und uns somit auch nicht wie gewohnt fortbewegen.
Im Verlauf einer übermäßigen Gelenkabnutzung kommt es zu kleinen Rissen im Knorpel. Dadurch erhöht sich die Reibung der beiden Gelenkflächen, was wiederum zu einem verstärken Abrieb führt. In schweren Fällen kann es sogar so weit kommen, dass der Knorpel im Gelenk richtige Löcher aufweist.
Eine Arthrose verläuft zumeist schleichend. Schmerzen und Humpeln etc. treten vor allem erst im späteren Stadium auf.
Darum solltest du als Besitzer etwas gegen die Arthrose unternehmen
Der wichtigste Grund, warum du als Besitzer unbedingt etwas gegen die Arthrose deines Hundes unternehmen solltest, ist die Tatsache, dass die Gelenkschäden immer weiter voranschreiten und damit auch das Humpeln und die Schmerzen immer stärker werden.
Die gute Nachricht: Auch wenn eine Arthrose heutzutage noch als „unheilbar“ gilt, kann man als Besitzer einiges unternehmen, um den Krankheitsverlauf zu verlangsamen.
Die „multimodale Schmerztherapie“ als Behandlung
Wenn es um die Behandlung einer Arthrose geht, spricht man häufig von einer „multimodalen Schmerztherapie“. Ziel dieser Behandlungsmöglichkeit ist es, verschiedene Behandlungsarten zu kombinieren, um somit den bestmöglichen Erfolg zu erzielen.
So kommen bei einer „multimodalen Schmerztherapie“ mehrere Behandlungsansätze gemeinsam zum Einsatz:
- Medikamente
- Gewichtsmanagement
- Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel
- Physiotherapie und Co.
Die Schmerzbehandlung
Gerade bei fortgeschrittener Arthrose ist die begleitende Behandlung mit Schmerzmitteln wichtig.
Die Medikamente, die dabei zum Einsatz kommen, sollen in erster Linie die Entzündung im Gelenk lindern und natürlich auch die Schmerzen reduzieren.
Um die Medikamentengabe so gering wie möglich halten zu können, ist es enorm wichtig, dass weitere Behandlungsmöglichkeiten kombiniert werden.
Gängige Medikamente, die zum Einsatz kommen, sind u.a. nichtsteroidale Antiphlogistika (kurz: NSAID)
Gewichtsabnahme
Grundsätzlich sollte man immer das Idealgewicht des Hundes anstreben, denn jedes Kilo zu viel bei deinem Hund erhöht auch sein Risiko, später Gelenkprobleme zu entwickeln, da die Gelenke stärker belastet werden.
Leider sind relativ viele an Arthrose erkrankte Hunde auch übergewichtig, was dringend geändert werden sollte!
Ein zusätzlicher positiver Effekt beim Abnehmen: viele Entzündungsmediatoren werden in den Fettzellen gebildet. Schmilzt das Fett, reduziert dies auch automatisch die Bildung dieser Entzündungsstoffe.
Angepasste Ernährung – Nutraceuticals
Zur Gewichtsreduktion kann man gezielt durch die richtige Ernährung und mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln beitragen. Ziel der Nahrungsergänzungsmittel (Nutraceuticals) ist es, den Gelenkstoffwechsel positiv zu beeinflussen und / oder Schmerzen zu reduzieren und somit die Lebensqualität zu verbessern.
Dafür kommen verschiedene Nahrungsergänzungsmittel infrage.
Am häufigsten eingesetzt werden:
- Grünlippmuschel: Die neuseeländische Grünlippmuschel steckt voller Nährstoffe. Sie ist reich an Omega-3-Fettsäuren, Chondroitin, Glucosamin und Spurenelementen, wie Zink, Kupfer und Selen. Durch diese Nährstoffe wird die Gelenkfunktion positiv beeinflusst. Dabei wurde die Wirksamkeit bereits in vielen klinischen Studien nachgewiesen.
- Omega-3-Fettsäuren (zum Beispiel in Form von Lachsöl): Die Omega-3-Fettsäuren gehören zu den essenziellen Fettsäuren und spielen vor allem im Entzündungsgeschehen eine äußerst wichtige Rolle. Auch die Wirksamkeit der Omega-3-Fettsäuren konnte in etlichen Studien bestätigt werden.
- Teufelskralle: Seit Jahrtausenden ist die Teufelskralle (die ursprünglich aus der Savanne des südwestlichen Afrikas stammt) für ihre positiven Eigenschaften bekannt und kann dazu beitragen, den Gelenkstoffwechsel zu unterstützen.
- MSM: Diese einfache organische Schwefelverbindung (Methylsulfonylmethan) kommt natürlicherweise im Körper vor und ist Bestandteil etlicher Enzyme und Aminosäuren. Es wird zum Aufbau von Haar, Nägeln, Horn und zur Kollagenproduktion gebraucht.
- Vitamin C (zum Beispiel in Form von Hagebutten): Vitamin C gilt als ein wichtiger Radikalfänger und ist somit ein natürliches Antioxidans. Außerdem spielt es eine wichtige Rolle für die Kollagenbildung, da Knorpel hauptsächlich aus faserreichem Kollagen besteht.
Muskelaufbau und Bewegung
Ein weiterer, ganz wichtiger Punkt bei der Arthrosebehandlung ist, die Bewegung und somit der Erhalt der Gelenkbeweglichkeit. Deshalb gilt der Spruch „Wer rastet, der rostet.“ insbesondere für Hunde mit Gelenkbeschwerden. Denn durch die Bewegung wird die Bildung und die Verteilung der Gelenkflüssigkeit (Synovia) gefördert, was wiederum die Gelenkfunktion verbessert und deinen Hund fit und schlank hält.
Genauso wichtig ist es, den Muskelaufbau zu unterstützen und zu fördern. Das kann man z. B. durch gezielte Übungen oder Physiotherapie erreichen.
Auf abrupte Stopps oder Ball werfen sollte verzichtet werden, da diese Bewegungen die Gelenke stark belasten.
Weitere Behandlungsansätze
Neben den genannten Maßnahmen, gibt es auch noch zahlreiche weitere Behandlungsansätze, die bei einer Arthrose in Betracht gezogen werden können:
- Akupunktur
- Massagen
- Chiropraktik/ Osteopathie
- Blutegeltherapie
- Goldimplantate
- Gelenkinjektionen
- Bestrahlungstherapien
- Homöopathie
- etc.
So unterstützt du deinen Hund bei Arthrose
Vielleicht hast du beim Lesen schon den einen oder anderen Tipp für dich gefunden. Eines ist ganz klar: Auch wenn es sich bei der Arthrose um eine nicht heilbare Krankheit handelt, kann man als Besitzer doch sehr viel unternehmen, um den Verlauf stark zu verlangsamen.
Je nach Schweregrad der Arthrose deines Hundes solltest du also schauen, welche oben genannten Behandlungsansätze für euch infrage kommen und dann umgehend mit der Umsetzung der Maßnahmen beginnen.
Diese 5 Fehler solltest du unbedingt bei einem Arthrose-Hund vermeiden
Natürlich gibt es bei einem Hund mit Gelenkbeschwerden auch einige Dinge zu beachten.
Die fünf häufigsten „Fehler“ haben wir dir im Folgenden aufgelistet:
- Überbelastungen vermeiden: Schnelle Stopps, enge Wendungen, Sprünge etc. führen immer zu einer starken Belastung des Gelenks und sollten vermieden werden. Das heißt nicht, dass dein Hund nicht spielen darf, aber solche „extremen“ Bewegungen sollten doch vermieden werden. Gleichmäßige Bewegungen dagegen sind sogar ein MUSS.
- Übermäßige Schonung vermeiden: Genauso wie du Überlastungen vermeiden solltest, ist auch eine übermäßige Schonung ungünstig. Denn der Knorpel kann nur richtig funktionieren, wenn das Gelenk regelmäßig bewegt wird. Außerdem fördert die Bewegung den Muskelaufbau, was letztendlich auch die Gelenkkraft fördert.
- Übergewicht vermeiden: Wie bereits oben geschrieben, ist jedes Kilo zu viel extrem ungesund für die Gelenke. Damit die Last auf den Gelenken nicht zu stark ist, sollte dein Hund also Idealgewicht aufweisen.
- Schmerzen vermeiden: Gerade im späteren Verlauf einer Gelenkerkrankung kommt es auch immer zum Auftreten von Schmerzen. Da auch Hunde ein Schmerzgedächtnis entwickeln können, sollten diese unbedingt abgeklärt und auch entsprechend behandelt werden, z. B. mit Schmerzmitteln.
- Kleine „Alltagshelfer“ zu nutzen: Es gibt einige sinnvolle Alltagshelfer, die man bei einem gelenkkranken Hund einsetzen kann, z. B. Rampen oder eine Einstiegshilfe für das Auto, um unnötige Sprünge zu vermeiden. Auch weiche Liegeplätze zur Druckentlastung und ein höhenverstellbarer Wasser- oder Futternapf können zur Entlastung der Gelenke beitragen.
Wie du siehst, gibt es einige Dinge, die du als Besitzer unternehmen kannst, damit dein Hund trotz Arthrose Spaß an der Bewegung hat.
Wie unterstützt du deinen Hund bei seiner Arthrose?
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