MSM – ein Wundermittel gegen Gelenkbeschwerden und allergische Reaktionen?
Ein kleiner Einblick in die bisherigen Erkenntnisse über die Wirkung von MSM …
MSM ist die Abkürzung für Methylsulfonylmethan, eine organische Schwefelverbindung aus Schwefel und Methylgruppen. Sie kommt von Natur aus in pflanzlichen, tierischen und menschlichen Organismen vor. Schwefel ist Bestandteil von Enzymen und Aminosäuren und damit ein für alle Lebewesen lebensnotwendiges Element.
Man könnte sagen ohne Schwefel kein Leben. Sie gilt als die am häufigsten vorkommende, biologisch aktive Schwefelverbindung und wurde schon vor mehr als 100 Jahren von russischen Wissenschaftlern entdeckt.
MSM in Lebensmitteln
In Milch, aber auch in grünem Gemüse, Getreide, Fisch und Fleisch ist Methylsulfonylmethan von Natur aus enthalten. Der Gehalt verringert sich allerdings drastisch, wenn diese Lebensmittel verarbeitet (gegart) oder über längere Zeit gelagert werden.
Unser Organismus verwendet es zum Aufbau von Haaren und Nägeln sowie für die Kollagenproduktion. Letztere wiederum ist entscheidend für Aufbau und Regeneration des Bindegewebes, des Gelenkknorpels sowie Sehnen und Knochen. Bei Tieren ebenso, wie bei Menschen.
Gewinnung von MSM
In den 60er Jahren entwickelte Professor Dr. med. Stanley Jacob (1924 -2015 erfolgreich eine Methode, MSM aus Pflanzen zu extrahieren: Mithilfe eines speziellen Kristallisierungsverfahrens gelang es ihm erstmals reinen und aktiven organischen Schwefel zu gewinnen. Professor Dr. med. Stanley Jacob war ein amerikanischer Wissenschaftler, der fast fünf Jahrzehnte an der Universität von Oregon (Oregon Health Sciences University, Portland, USA) lehrte.
MSM in der Schmerztherapie
Über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrzehnten behandelte Professor Dr. Jacob rund 20.000 chronische Schmerzpatienten mit MSM. Insbesondere bei Schmerzen, die durch Gelenkverschleiß hervorgerufen wurden, verschrieb der Mediziner es.
Er konnte in kleinen placebokontrollierten Doppelblindstudien (50 % der Teilnehmer erhielten MSM, die andere Hälfte ein Scheinpräparat) eine deutliche Reduzierung der Schmerzen, einen Rückgang der Entzündungswerte und der Gelenkschwellungen nachweisen.
Sein Fazit:
MSM wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und antioxidativ. Als Schwefelspender wirkt es sich zudem positiv auf Haut, Haar, Nägel und Schleimhäute aus. Als Methylspender beeinflusst es den Homocysteinstoffwechsel, dem ein Einfluss auf Knorpeldegeneration, Arterienverkalkung und chronische Entzündungen zugeschrieben wird. Ein Effekt, der sich auch bei Allergiepatienten positiv auswirkt, weil die allergischen Reaktionen weitgehend abgeschwächt und die Einnahme von Medikamenten eingeschränkt werden konnte. *
MSM in Nahrungs- und Futterergänzungsmitteln
Trotz aller positiven Signale und weitergehender Forschungen, die vergleichbare Tendenzen vorweisen, sind gesundheitsbezogene Aussagen für MSM in Nahrungs- und Futterergänzungsmitteln gemäß der Health-Claims-Verordnung („Gesundheitsbehauptungs-Verordnung“ des Europäischen Parlaments vom 20.12.2006) nicht zulässig. Und auch Professor Dr. Jacob räumt in seinen Büchern ein, „dass die Eigenschaften und Wirkungsmechanismen bisher nicht ausreichend erforscht wurden, und dass die Wirksamkeit einer Nahrungsergänzung mit MSM für die von ihm aufgeführten Erkrankungen wissenschaftlich (noch) nicht hinreichend erwiesen ist. Die bisher durchgeführten, placebokontrollierten klinischen Doppelblindstudien sind für die definitive Bestätigung der Wirksamkeit unzureichend. … Durch die Veröffentlichung von verschiedenen, mit MSM durchgeführten klinischen Studien findet es jedoch stets mehr Anerkennung.“**
Fazit
Klar ist auch, dass MSM keine Krankheiten heilen und degenerative Prozesse nicht umkehren kann. Die bisher wahrgenommenen Wirkungen beruhen hauptsächlich auf den entzündungs- und schmerzhemmenden Eigenschaften.
Der größte Vorteil: Ernsthafte Begleiterscheinungen oder Nebenwirkungen wurden bisher in keinem Fall beobachtet.
Übrigens: Die gehaltvollste MSM-Quelle in der Natur ist Muttermilch!
*Quelle: „MSM – The Definitive Guide: The Nutritional Breakthrough for Arthritis, Allergies and More, November 2002, Stanley W. Jacob and Jeremy Appleton
** Quelle: Stichting OrthoKennis, eine niederländische Stiftung mit dem Ziel Ärzte, Heilpraktiker und Apotheker aber auch Veterinärmediziner regelmäßig auf neue Entwicklungen und Erkenntnisse auf den Gebieten Ernährung und Gesundheit aufmerksam zu machen