Ein Hund schaut unter einer Bank hindurch.
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Der Hundeführerschein – alles was ihr wissen müsst!

Landauf, landab wird darüber diskutiert, eine allgemeine Pflicht für den Hundeführerschein einzuführen. Vielerorts wird dieses Vorhaben bereits umgesetzt.

Hundeführerschein? Sachkundenachweis? Leinenzwang? Was ist richtig?

Berlin (dpa/tmn) – Wer Auto fährt, braucht einen Führerschein. Wer einen Hund hält, der kann einen sogenannten Hundeführerschein machen, angeboten von Hundeschulen oder Tierverbänden. Außerdem bringt der Nachweis auch Vorteile, aber es gibt auch Dinge zu beachten.


Wichtige Fragen und Antworten:

Was ist der Hundeführerschein eigentlich?

Der Hundeführerschein ist ein Nachweis für Hundehalter. Wer die Prüfung ablegt muss einen theoretischen und einen praktischen Teil bestehen. Dabei geht es im Theorie-Teil um Fragen des Umgangs mit dem Hund, artgerechte Haltung und gesetzliche Vorschriften. Im Praxis-Teil beobachten Prüfer Hund und Halter in typischen Alltagssituationen.
Und der Hundeführerschein wird von Prüfern abgenommen, die Verbänden wie dem Internationalen Berufsverband der Hundetrainer und Hundeunternehmer (IBH), dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) und dem Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV) angehören. Die Kosten variieren und liegen meist um die 100 Euro. „Unsere Hundeführerscheinprüfung kostet maximal insgesamt 105 Euro“, sagt Ausbildungsratsvorsitzende Ariane Ullrich vom BHV.

Bewertet werden auch typische Alltagssituationen, z. B. im Café, wenn der Hund unter dem Tisch liegt und der Kellner kommt oder beim Spaziergang ohne Leine im Park, wenn eine Person mit einem ungewöhnlichen Verhaltensmuster, etwa einem Rollator, vorbeikommt.

Wo kann man den Test machen?

Der Hundeführerschein wird von Prüfern abgenommen, die Verbänden wie dem Internationalen Berufsverband der Hundetrainer und Hundeunternehmer (IBH), dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) und dem Berufsverband der Hundeerzieher und Verhaltensberater (BHV) angehören. Und die Kosten variieren und liegen meist um die 100 Euro. „Unsere Hundeführerscheinprüfung kostet maximal insgesamt 105 Euro“, sagt Ausbildungsratsvorsitzende Ariane Ullrich vom BHV.

Ist der Nachweis Pflicht?

Tatsächlich ist ein Sachkundenachweis in Niedersachsen seit Juli 2013 Pflicht für alle, die sich einen Hund neu anschaffen. Auch dieser Nachweis wird umgangssprachlich oft Hundeführerschein genannt. Aber die zuständigen Behörden erkennen nur die Hundeführerscheine einiger Verbände wie dem BHV und dem IBH an. Somit wird deintlich, dass der Sachkundenachweis und der sogenannte Hundeführerschein nicht dasselbe sind, manchmal im Endeffekt aber gleichwertig.

Wie ist es in anderen Bundesländern?

Deutschlandweit gibt es Forderungen nach ähnlichen verbindlichen Nachweisen für alle Hundehalter. Für gelistete Hundearten, die als gefährlich angesehen werden, sind Nachweise oft schon Pflicht. So gelten in Berlin seit 2019 verschärfte Regeln für alle Hunde: Halter, die ihre Tiere auch abseits von Hundeauslaufgebieten freien Lauf bieten wollen, brauchen seit Beginn des Jahres einen Sachkundenachweis, wenn sie ihren Hund erst nach dem 22. Juli 2016 angeschafft haben. Denn nur mit „Lappen“ dürfen sie ihre Hunde dann auf unbelebten Straßen und Plätzen sowie Brachflächen von der Leine lassen.

Bringt ein Hundeführerschein weitere Vorteile?

Die Halter erfahren nicht nur, ob sie ihren Hund unter Kontrolle haben. Sondern es gibt auch einen finanziellen Anreiz: Vielerorts, zum Beispiel in München, können Hundehalter nach Erlangen eines Hundeführerscheins eine Befreiung von der Hundesteuer beantragen. In vielen anderen Städten und Gemeinden wird sie zumindest gesenkt.

Was muss der Halter für die Prüfung können?

Beim BHV sind 40 Fragen aus allen Themenbereichen zu beantworten. Um zu bestehen, muss der Halter mindestens 80 Prozent der Punktzahl erreichen. Die theoretische Sachkundeprüfung in Niedersachsen sieht einen Test mit 35 Fragen vor. Die Themenbereiche umfassen Erziehung, Ausbildung, Angst und Aggression, Haltung, Pflege, Gesundheit, Zucht, Fortpflanzung, Rasse, Kommunikation sowie einschlägiges Recht.

Und was muss der Halter praktisch können?

„Er muss seinen Hund so unter Kontrolle haben, dass man ihn in der Öffentlichkeit auch ohne Leine laufen lassen kann“, sagt Katja Krauß, Hundetrainerin und anerkannte Sachverständige in Berlin. Bei der Prüfung gehe es um die Alltagstauglichkeit des Hundes. Zahlreiche Situationen werden durchgespielt. Der Halter soll den Hund zum Beispiel so im Griff haben, dass er nicht auf zwei Beinen an Passanten hochspringt – auch wenn dies ein Zeichen der Freude sein könne.

Verwendete Quellen und Links zum Text
Nachrichtenagentur dpa
Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen

Verband für das Deutsche Hundewesen VDH e.V.
Internationaler Berufsverband der Hundetrainer & Hundeunternehmer e.V.
Berufsverband der Hundeerzieher/innen und Verhaltensberater/innen e.V.
Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskrimierung/ Berliner Hundegesetz

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